Die klima:akademie Dozenten (v.l.): Prof. Dr. Stefan Schaltegger, Nele Glienke, Ole Björn Wichert
Die klima:akademie Dozenten (v.l.): Prof. Dr. Stefan Schaltegger, Nele Glienke, Ole Björn Wichert
16.10.2014

Climate Controlling – Miss es oder vergiss es

Rückblick zum dritten Modul der energiekonsens klima:akademie

  

Am Mittwoch, 15. Oktober, fand in Bremen das dritte Modul der energiekonsens klima:akademie statt. Wir haben die Inhalte der Veranstaltung für Sie zusammengefasst.

Miss es oder vergiss es. Unter dieser Überschrift stand das dritte Modul der energiekonsens klima:akademie am 15. Oktober 2014 in Bremen. Fach- und Führungskräfte aus großen und mittelständischen Unternehmen beschäftigten sich mit Möglichkeiten und Vorgehensweisen für Klimaschutz-Controlling. Als Dozenten waren Prof. Dr. Stefan Schaltegger von der Leuphana Universität Lüneburg und Experten der Hermes Transport Logistics GmbH und des Energieversorgers EWE AG vor Ort. Sie erläuterten Ansätze für Carbon Accounting sowie Grundlagen für das Erstellen eines CO2-Fußabdrucks. Die energiekonsens klima:akademie ist eine Fortbildungsmöglichkeit der unabhängigen und gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens. Das Weiterbildungsangebot ist Teil des vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative geförderten Pilotprojekts green transformation. Insgesamt gibt es neun Module zum Thema Klimaschutz.

Welche ökologischen, sozialen, politischen oder kulturellen Klimaschutzthemen beeinflussen Unternehmen neben rein wirtschaftlichen Aspekten? Mit dieser Frage eröffnete klima:akademie-Dozent Prof. Dr. Stefan Schaltegger das Seminar. Während sich effizientere Produktionsverfahren oder Kosten für CO2-Zertifikate leicht in Zahlen ausdrücken ließen, seien sogenannte außermarktliche Anforderungen wenig greifbar. Diese zu identifizieren und ihre Wirkungen auf das Unternehmen abzubilden, zu bewerten und gegebenenfalls mit Maßnahmen zu belegen, sei eine der Aufgaben eines Klimaschutz-Controllings. „Gesetzesänderungen, gesellschaftliche Trends und politische Prozesse wandeln sich manchmal rasch und manchmal erst über Jahre. Doch jede dieser Entwicklungen kann zu negativen Klimawirkungen führen und dem Unternehmenserfolg schaden. Umgekehrt ermöglicht ein intelligenter Umgang mit Klimathemen Geschäftschancen und kann zur Stärkung des Unternehmenserfolgs beitragen“, erläuterte der Leiter des Lüneburger Centre for Sustainability Manage-ment. Als Instrument, mit dem sich außermarktliche Klimaschutzaspekte verfolgen lassen, stellte er den Teilnehmern das Prinzip der Sustainability Balanced Scorecard vor. Sie setzt die Aspekte Finanzen, Kunden, interne Geschäftsprozesse, Lernen und Entwicklung sowie außermarktliche Klimaschutzaspekte in Beziehung zueinander und bietet somit ein nachvollziehbares Management- und Messinstrument.

Ein konkretes Beispiel für Climate Controlling stellte Ole Björn Wichert, Junior Prozessmanager im Bereich Strategy & Controlling bei der Hermes Transport Logistics GmbH im zweiten Teil des Seminars vor. Außerdem beleuchtete Nele Glienke, Mitarbeiterin des Energie- und CO2-Management der EWE AG, die Voraussetzungen zur Erstellung eines CO2-Fußabdrucks für Unternehmen. „Ein wichtiger Ausgangspunkt ist, die Zielgruppe für die CO2-Bilanz im Blick zu behalten. Steigen vor allem die Klimaschutzanforderungen des Endkunden an die Produkte eines Unternehmens, ist ein Product Carbon Footprint zielführend, die Bilanz des Betriebs dagegen weniger“, erläuterte die Beraterin für Energie- und CO2-Management. Teilnehmer und Referenten diskutieren die umfangreichen Informationen und Seminarergebnisse in den kommenden Wochen online weiter.